Die aktuellen Ereignisse um den Hambacher Forst, die gesellschaftliche Absurdität, eine riesige Waldfläche und damit ein wertvolles, vielfältiges Ökosystem für einen Braunkohle Abbau zu roden, aber gleichzeitig politisch den Kohle Ausstieg zu diskutieren, will ich hier gar nicht diskutieren. Zumal das Internet inzwischen wohl „geflutet“ ist, mit den verschiedensten Beiträgen zum Thema. Vermutlich ist da auch schon alles gesagt. Irgendwo. Aber auf Worte sollten Taten folgen, und nicht nur irgendwelche „Likes“, „Dislikes“ und Emoji Bekundungen in den Weiten des Web. Jeder kann tatsächlich konkret etwas tun. Und zwar jeder Einzelne. Eigentlich ist es einfach. Es geht um die höchstpersönliche Antwort auf die aktuelle Gretchenfrage:
„Nun sag, wie hast du’s mit dem Strom?
Strom kommt tatsächlich nicht einfach „irgendwie“ in Ihre Steckdose. Sie können Ihren Stromanbieter auswählen. Und auch die Art Ihres Stroms.
Das ist zugegebenermaßen zum einen als Erkenntnis ziemlich banal, zum anderen aber höchst effektiv. Denn es ist tatsächlich eine persönliche Entscheidung mit einem ziemlich großen Hebel, sobald aus vielen Einzelnen eine Gruppe werden. Achtung: Schwarmintelligenz, sozusagen.
Wir, als Hotel Villa Meererbusch, haben uns unlängst sehr bewusst für 100%-igen Ökostrom und „klimaneutrales Erdgas“ entschieden. Mit der Entscheidung für eine Energieversorgung aus 100% erneuerbaren Ressourcen und klimaneutrales Erdgas retten wir nicht das Universum. Das wissen wir, und das maßen es uns auch nicht an. Wir sind aber überzeugt, dass jeder einzelne Schritt in Richtung Nachhaltigkeit wirkt. Und zwar von jedem Einzelnen.
Ökostrom muss keine Mogelpackung sein. „Steht alles im Internet“.
Sicher ist es auch bei der Entscheidung für die Art der Stromversorgung sinnvoll, genauer hinzuschauen. Sicher gibt es auch „Ökostrom“ Angebote, die bei näherer Betrachtung eigentlich keine sind, zumindest nicht so „richtig“. Denn es ist im Sinne des Umweltgedankens wichtig, dass es eben nicht „nur“ um Energie aus erneuerbaren Quellen geht, sondern die Ökostrom-Anbieter auch in neue Technologien und Anlagen investieren. Und die Umweltbilanz nicht nur mit der Abwärme aus Kraft-Wärme-Kraftwerken „schön gerechnet“ wird. Dass sie sich nachweislich auch aktiv für Förderprogramme und Forschungsprojekte für erneuerbare Energien einsetzen.
Auf den ersten Blick wirkt die Vielzahl der Angebote ein wenig unübersichtlich. Der reine Stromherkunftsnachweis reicht nicht so ganz aus, um sicherzugehen, dass der vermeintlich „grüne“ Strom nicht eigentlich doch ziemlich „grau“ daherkommt. Die Vielzahl der verschiedenen Prüfsiegel und Zertifikate tragen auch nicht unbedingt zu Transparenz und Orientierung bei. Die Verbraucherzentrale beispielsweise gibt gute Anhaltspunkte, sich im „Stromdickicht“ zurechtzufinden. Lohnend ist auch der Blick auf das ok-Power-Label oder die TÜV Prüfsiegel. Aufschlussreich ist der Blick auf die jeweiligen Kriterienkataloge und die Regelmäßigkeit, mit der ein verliehenes Siegel überprüft wird. Steht also alles im Internet.
Energieversorgung und -verbrauch. Die beiden Enden einer Leitung
Klar, insbesondere der gar nicht erst verbrauchte Strom hat einen großen Umweltnutzen. Als Drei Sterne Superior Hotelbetrieb gehören wir – quasi von Berufs wegen – allerdings nicht unbedingt zu den erklärten Stromsparern. Zumal wir eigentlich nie so ganz unter uns sind, sondern eigentlich immer Gäste im Haus sind. Und eine freundliche, helle Umgebung trägt eben auch dazu bei, dass unsere Gäste sich wohlfühlen. Auch diejenigen, die spät anreisen oder erst nachts nach Hause kommen, werden mit einem behaglichen Licht empfangen. Nein, keine „Festtagsbeleuchtung“, aber ganz und gar dunkel ist es bei uns eigentlich nie.
Im Sinne der Nachhaltigkeit befassen wir uns intensiv damit, wie wir diese Behaglichkeit und sinnvolles Energie Management miteinander kombinieren. Schon seit Anfang an etablierte Klassiker sind bei uns energiesparende Lampen und energieeffiziente Maschinen, egal, ob es um Kühlschrank, Spülmaschine, Waschmaschine, Trockner oder Rechner geht. Auch bei unseren Lieferanten gucken wir kritisch nach. So ist uns beispielsweise wichtig, dass unser WebHost und die genutzten Clouddienste eine Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energien garantiert.
Wir überprüfen regelmäßig unsere Arbeitsabläufe, und sind sicher, dass wir hier kontinuierlich „am Ball bleiben müssen“. Und haben auch sicher noch manches vor uns. Damit aus „Gewohnheit“ nicht „Bequemlichkeit“ wird, oder gar ein „stehender Sturmlauf“ ins Nirgendwo, um einmal Franz Kafkas einprägsames Bild zu zitieren.
Die Energiewende ist eine machtvolle Bewegung, funktioniert aber nur, wenn sich tatsächlich auch jeder Einzelne bewegt. Jeder Schritt zählt. Und ja, auch in Richtung eines anderen Stromanbieters. Für grünen Strom. Das ist dann sicher auch mal das eine oder andere nette Emoji wert, oder auch ein Like. Daumen hoch!