Leider ABGESAGT!!!!
Diese Veranstaltung ist, wie vieles andere auch, abgesagt worden. Wir hoffen, dass sich ein neuer Termin findet.
Impro Theater mal für einen guten Zweck
Man könnte meinen, Impro Theater hat immer einen guten Zweck: es gibt viel zu lachen, es ist oft überraschend, und als Zuschauerin oder Zuschauer kann man sich wünschen, was in der nächsten Szene gespielt werden soll. Und die Spieler machen das sogar.
Aber es kommt noch besser an diesem Sonntagabend, dem 15.03.2020. Die Impro Theatergruppe Müllerschön des KRESCHtheater Krefeld spielt für Sie. Und das zwar ohne Eintritt, will aber trotzdem Ihr Geld. Natürlich nur, wenn Sie damit einverstanden sind. Es geht um Ihre Spende. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie einen Brunnenbau in Gambia.
Gambia. Ein Land, das auch ein Fluss ist. Oder umgekehrt?
Gambia, ein winziger Staat mit etwas mehr als 2 Millionen Einwohnern. Im Vergleich: Hamburg hat 1,8 Milionen Einwohner. Das westafrikanische Land liegt an den Ufern des Gambia Flusses. Und das ist ein ziemlich mächtiger Fluss. Das schmale Land erstreckt sich mit einer Länge von etwa 480 Kilometern und einer Breite von 10 bis 50 Kilometern längs der Flussufer. Mit Ausnahme eines kurzen Küstenabschnittes an der Mündung des Flusses in den Atlantischen Ozean wird Gambia vollständig vom Staat Senegal umschlossen. Und mit einer Gesamtfläche von ungefähr 11.000 Quadratkilometern ist das Land tatsächlich der kleinste Staat des afrikanischen Festlandes, und damit kleiner als Schleswig-Holstein.
Der Fluss Gambia ist einer der wichtigsten Flüsse in Afrika, und sicher so etwas wie die „Lebensader“ des Landes, das hauptsächlich von seiner Landwirtschaft lebt. An zweiter Stelle stehen der Tourismus und dann die Fischerei. Doch das hoch verschuldete Land leidet häufig unter Buschbränden, Sandstürmen und Dürrekatastrophen, oder aber in der Küstenregion unter heftigen Überschwemmungen.
Gambia ist, wie übrigens alle anderen afrikanischen Länder auch, eine höchst komplexe Angelegenheit. Und mit den geläufigen Vorstellungen von Sonne, Safari, Sandstrand, Kral und Trommelmusik, oder aber düsteren Kolonialgeschichte, Bürgerkrieg und Militärdiktatur, Hunger, Armut, Korruption und Ausbeutung kommt man höchstens zu einem mehr oder weniger pauschalen Vorurteil, wenn nicht gleich zu einer Vor-Verurteilung. Und die hilft in der Regel niemandem sonderlich weiter.
Einfach mal helfen. Ohne Über- und Unterbau
Was weiter hilft, sind hingegen oft einfach sehr konkrete Dinge. Wenn man den Begriff „Entwicklungshilfe“ bei Google eingibt, gibt’s da 1.630.000 Einträge. Vermutlich ist also bereits alles gesagt und geschrieben, was es zu diesem Thema gibt. Deshalb lasse ich das an dieser Stelle, und möchte einfach Lena Blau und Göksel Celik vorstellen.
Die beiden haben Freude am Reisen. Auch an die entlegensten Orte dieser Welt. Aber es geht ihnen eben nicht um Sandstrand, Cocktails und „Sonne satt“, sondern vielmehr darum, tatsächlich einem Land und seinen Menschen auf Augenhöhe zu begegnen. Und tatsächlich etwas zurückzugeben. Auch auf Augenhöhe.
Mit privaten Mitteln und Spenden von Familie und Freunden haben die beiden ihre erste Hilfsaktion in Gambia gestemmt. Weit im Vorfeld der ersten Reise im Januar dieses Jahres hatten Lena und Göksel intensiv recherchiert. Und haben Kontakte geknüpft. Der wichtigste Kontakt? Amadou. Ein umtriebiger und höchst engagierter Mann, der vor Ort für seine Landsleute Hilfe zur Selbsthilfe organisiert.
Brikama Ba. Wo liegt denn das?
Was sich zunächst, und wenn man einander nur schreibt, ein wenig vage und schwammig, vielleicht sogar unsicher, vor allem aber virtuell anfühlte, wurde in Brikama Ba dann ganz schnell konkret. Einer vergleichsweise kleinen Siedlung mit etwa 4.300 Einwohnern in Gambia, genauer der Central River Region. Lena und Göksel hatten sich im örtlichen Schulladen auf Anraten von Amadou fürs Erste mit Schulmaterialien, Heften und Stiften, ebenso wie 25 Säcken Reis eingedeckt. Keine schlechte Wahl. Bildung ist der Schlüssel für eine Zukunft mit Perspektive, nicht nur in Gambia, sondern überall. Und Reis? Versteht sich vermutlich auch von selbst. Spektakulär verladen auf einem Eselskarren. Eine ziemlich lange Fahrt über Land, am Fluss entlang, in den Osten.
Lena und Göksel haben in Brikama Ba fröhliche Schüler, dankbare Eltern und einen begeisterten Schuldirektor mitsamt Lehrerschaft getroffen. Den Bürgermeister und den äußerst rührigen Arzt im Dorf kennengelernt. Und ein ziemlich volles Krankenzimmer mit ziemlich leeren Arzneiregalen erlebt. Mit dem Allernötigsten „für’s Erste“ ist es auch an dieser Stelle nicht getan. Verbandszeug, Medikamente, medizinische Geräte. Demnächst soll ein fester Kontakt zwischen dem Arzt in Brikama Ba und action medeor, der „Notapotheke der Welt“, stehen. Action medeor ist tatsächlich eine Hilfsorganisation „gleich um die Ecke“ von Lena und Göksel, in Tönisvorst. Sie versorgt vor Ort und direkt Ärzte und Krankenhäuser mit dem Wichtigsten.
Brunnenbau. Mit Perspektive.
Im April geht es für Lena und Göksel wieder nach Gambia. In der Planung ist ein Brunnen. Unabdingbar für einen Ort, an dem die meisten sehr weit zu Fuß gehen müssen, um frisches Wasser zu haben. Idealerweise nicht nur als Gerätschaft und irgendein „Ding“, sondern mit einer nachhaltigen Brunnen-Infrastruktur. Entscheidend ist tatsächlich, in Gambia nicht „nur“ einen Brunnen zu bohren, sondern auch dafür zu sorgen, dass er störungsfrei betrieben werden kann, und repariert wird, wenn nötig. Eben von den Menschen vor Ort, die sich dafür verantwortlich fühlen. Und die dafür ausgebildet sind. Mit den Mitteln, die die „Brunnen Nachbarn“ selbst dafür erwirtschaften können. Eben nicht nur ein Wassertropfen auf den heißen Stein. Und auf Augenhöhe.
Alles, was Sie immer schon über Gambia und die Menschen dort wissen wollen, können Sie Lena Blau und Göksel Celik auch direkt nach der Vorstellung fragen. Die beiden sind da, und einer steht für Sie sogar mit auf der Bühne. Und gibt sein Bestes. Im Anschluss an die Show gibt es einen kleinen Vortrag zu allem, was sich bereits getan hat.