Bevor der Vorhang fällt!
Hier ist ein ganz schneller Eintrag quasi auf den“ letzten Drücker“. Denn wer sie bislang verpasst hat, sollte sie nicht versäumen! Die anregende und „denkwürdige“ Installationsarbeit von Ulla von Brandenburg in einem der Kunsträume im K 21. Leider nur noch bis zum 20.06.2018 zu sehen und zu begehen.
Auf ein Jahr angelegt (seit 01.04.2017) zeigt das K21 eine Arbeit, die für das Werk der Künstlerin Ulla von Brandenburg (geb. 1974 in Karlsruhe) typisch ist. In ihren oft bühnenhaften Installationen verwendet sie Filme, Objekte, Wandzeichnungen und riesige Stoffe, aus denen sie raumteilende Kulissen baut. Vorhänge werden dabei zu drapierten und inszenierten Farb- und Stoffflächen, die sich heben oder senken, die man durchqueren und hinter denen man verschwinden kann.
Hinter den Kulissen
„Two Times Seven“ (2017), das sind vierzehn Vorhänge, die jeweils unterschiedlich gerafft und gehangen sind. Als Begeher weiss man nicht, was einen wohl hinter dem nächsten Vorhang erwartet: hin und wieder ist es eine Kordel, gar eine eine Leiter oder eine Bank. Am Ende des Weges gibt es keine Auflösung. „Hinter den Kulissen“ gibt es einen Film, in dem sich das Vorhang Thema einfach forsetzt. Der Weg durch all diese Vorhänge bleibt rätselhaft, enthüllen sie doch sogar am Ende nichts als einen weiteren Vorhang. Das Entdecken und Verdecken wird zu einer körperlichen Erfahrung, im Wortsinn theatralisch, und sogar ein wenig beklemmend. Als Untermalung und mit dem Fortschreiten ins Hintere des Raumes immer lauter zu hören ist dabei sphärenhaft anmutende Musik. Eine helle Frauenstimme singt ein Gedicht darüber, wie sie an einen Stein anklopft, der sie hereinlassen möge. Der Stein aber hat doch gar keine Tür. Kurzum, es gibt keine Antworten, aber einen labyrinthischen Weg durch den Vorhang. Und dahinter….ist ein Vorhang. Fühlt es sich so an, wenn man sich verläuft? Fast wie im Leben oder…nicht?
Wer sich mit dem spannenden Thema Entdecken und Verbergen intensiver beschäftigen möchte, dem sei der Katalog zu einer grandiosen Austellung im Düsseldorfer Museum Kunstpalast (2017) ans Herz gelegt. „Hinter dem Vorhang. Verhüllung und Entwicklung seit der Renaissance – von Tizian bis Christo.“ Hg. Claudia Blümle und Beat Wismer.