„WELCOME TO THE JUNGLE“. Die Kunsthalle Düsseldorf zeigt noch bis zum 21. Mai 2018 eine spannende Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum der Kunsthalle.Höchst relevant und vielfältig sind die Antworten auf die Frage, wie wir das Richtige tun, und noch vielmehr, ob wir überhaupt in der Lage sind, das Richtige zu tun. Denn das „Richtige“, das zunächst so klar auf der Hand zu liegen scheint, erweist sich bei näherer Betrachtung oft als frag-würdig.
Zu allen Zeiten haben Menschen sich mit diesem hohen Anspruch auseinandergesetzt. „Wer weiss, was richtig ist, wird auch das Richtige tun.“, meinte schon Sokrates (469 – 399 v. Chr.). Einfach gesagt, und so schwer zu tun. International besetzt und mit einer großen medialen Bandbreite von der Videoinstallation über die Performance oder die verortete Umsetzung, setzen sich Künstler in ihren Arbeiten kritisch und reflektiert, quasi übergreifend dokumentarisch oder aber höchstpersönlich mit der Frage auseinander, wie man (ich! Wir! Sie aber auch!) richtig leben soll.
Wie steht es denn heutzutage quasi um den Kant’schen Kategorischen Imperativ? In einer seiner vielen Lesarten lautet er: Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.Dieser Satz formuliert den Versuch, einen Maßstab für gerechtes Handeln zu finden.
Der Mensch soll aus sich heraustreten und sich in andere Menschen hineinversetzen, dann weiß er von selbst, wie er sich verhalten muss. Gewissermaßen die philosophisch formulierte Variante der auf den ersten Blick simplen Redewendung: „Was du nicht willst, dass man dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu.“
Ganz einfach. Oder? Vielleicht ist es Ihnen auch schon passiert. Nicht zuletzt bei dem Versuch, „das Richtige“ zu tun, zu unterlassen, zu konsumieren (eben nicht zu konsumieren!), zu kaufen (nicht zu kaufen!), und ja, mit allem, was wir tun, aufrichtig, achtsam und „nachhaltig“ zu agieren? Was ist denn nun das Richtige? Schnell sind wir reizüberflutet und sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr im Dschungel der Sustainability Claims, Footprints, Balanced Scorecards, von Fairtrade und Corporate Responsibility. Bio degradable? Und wie steht’s um Ihre Eco Fitness? Um also im Jargon zu bleiben: Die umgangssprachliche Reizüberflutung erscheint als bisweilen gezieltes „Flooding“ vielleicht gar gewollt? Ich weiß es nicht. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: „Welcome to the jungle“ ist eine ernst gemeinte, und gut gemachte Einladung, sich auf ästhetische Sichtweisen und Interpretationen einzulassen, die zumindest den einen oder anderen gangbaren Pfad durch den Dschungel von eigenem Anspruch und quasi als Marke geliefertem Leistungsversprechen anbieten. Machen Sie sich doch einfach auf den Weg! Ein neues Bild ergibt sich ganz bestimmt. Versprochen!