„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ ist wohl eine der meist zitierten Textstellen, wenn es darum geht, über Neuanfänge zu sprechen, bekannt selbst bei den Menschen, die Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ gar nicht kennen. Selbstverständlich wollen wir Hesses Worte nicht so ganz aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang reißen und damit auf die „zerschnippselte“ Kürze eines Küchenkalenderspruches reduzieren (dazu haben wir viel zu viel Leidenschaft und Respekt für Literatur!). Deshalb, und weil dieses Gedicht soviel Anregung und Inspiration geben kann, gibt’s hier für den philosophisch und literarisch interessierten Leser auch den vollständigen Text am Ende dieses Eintrages.
Dieser viel zitierte „Zauber“ beschreibt tatsächlich die aufgeregte Vorfreude und gleichsam „magische“ Stimmung, in der wir in den vergangenen Wochen mit viel Herz, Leidenschaft, Elan, Energie diese Namensänderung vorbereitet haben. Vielleicht ist die neue Maßeinheit für Anstrengung „Kaffee in Liter(n)“, gekocht und getrunken an langen Tagen, die zu langen Abenden und bisweilen auch zu langen Nächten wurden. An dieser Stelle unser tief empfundener Dank an den verehrten weltbesten Großmeister des Internets Andreas Vorbau, der – ungeachtet dieser kräftezehrenden Erfahrung! – immer noch unser Freund ist! Ohne seine Hilfe und großartige Unterstützung wären wir definitiv nicht nur ohne Bits und Bytes, sondern auch ziemlich verloren in den unendlichen Weiten des Web.
Der Wechsel von unserem angestammten traditionellen Namen zu einem anderen ist für uns kein leichter (und vor allem kein leichtfertiger!) Schritt.
Seitdem wir im Juni 2009 das Hotel Gästehaus Meererbusch übernommen haben, haben wir unser Haus für unsere Gäste Schritt für Schritt modernisiert, unseren Service erweitert und vertieft. Im Fokus steht für die „nachhaltige Übernachtung“ als Richtschnur für eine folgerichtige, auf die Zukunft gerichtete Umsetzung von Innovation. Aber zur „Nachhaltigkeit“ mehr in einem eigenen Eintrag.
Bei aller Innovation haben wir die Tradition unseres Hotels nie aus den Augen verloren. Die lange Geschichte des Hauses als „Gästehaus“ der Villensiedlung „Alt Meererbusch“ seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts hat uns – auch in unserem Hotelnamen – immer begleitet.
Sehr gute Gründe sprechen jedoch dafür, sich vom „Gästehaus“ im Namen zu lösen. Denn „Gästehaus“ ist auch die Bezeichnung für eine Unterkunftskategorie, die in der Qualität und Leistung deutlich unter unserem Hotelbetrieb als Hotel 3-Sterne Superior liegt.
Das „Gästehaus“ im Namen führt bei Gästen, insbesondere denjenigen, die uns neu kennen lernen, immer häufiger zu Verwirrung, beziehungsweise Missverständnissen.
Deshalb nehmen wir nun vom „Gästehaus“ Abstand, und wenden uns einer anderen Eigenschaft zu, die ebenfalls seit Anbeginn des Hotels zu uns gehört: wir sind eine repräsentative Villa, die inmitten eines bedeutsamen Villenviertels mit einer großen Geschichte liegt. Tatsächlich war unser Haus eines der architektonischen „Musterhäuser“, die der damalige Bauherr Friedrich von der Leyen bauen ließ, um interessierten Bürgern seine neu geplante Villenkolonie „Alt Meererbusch“ zu präsentieren. Als privates Wohnhaus geplant, war unser Haus jedoch von Anfang an ein Hotel für die Gäste der neuen Nachbarschaft in der neuen Siedlung. Kurzum, wir besinnen uns mit dem neuen Namen ganz einfach auf eine andere, aber ebenso alte Tradition.
Wir freuen uns darauf, Sie mit unserem Angebot einer nachhaltigen Übernachtung als Gast in unserem Hause zu begrüßen. In diesem Sinne
grüßen wir Sie nachhaltig aus dem neuen alten „Hotel Villa Meererbusch“
Ihre
Michaela und Michael Hagen
Stufen
von Hermann Hesse.
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf’ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!